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Flächenbrand in OstdeutschlandBrandbekämpfung eines Flächenbrandes auf einem Acker bei Thallwitz, Sachsen.
© Chris Grodotzki / Greenpeace

Alles nicht so schlimm? Mythen zu Klimafolgen unter der Lupe

Wir nehmen bestehende Klimamythen unter die Lupe und decken auf.

Der Klimawandel begegnet uns fast täglich in den Medien, Büchern oder wenn wir uns Gedanken über das Wetter machen. Doch was sind seine wirklichen Folgen? Profitieren wir vielleicht auch davon oder ist es eh schon zu spät etwas zu ändern? Wir haben gängige Mythen über die Folgen des Klimawandels überprüft.

1. Es ist eh schon zu spät. Wir können die Erderhitzung eh nicht mehr stoppen

Die Lage ist ernst, aber noch ist es nicht zu spät, unseren Planeten zu retten. Seit Beginn der Industrialisierung ist bereits ein Temperaturanstieg von weltweit etwa 1,0 Grad zu verzeichnen. Prognosen des IPCC-Berichts sagen einen weiteren Anstieg voraus. Ziel ist es, den Anstieg auf 1,5 Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit zu beschränken und somit die Folgen der globalen Erhitzung wie den Meeresspiegelanstieg oder extreme Wetter zu minimieren.

 

Egal wo wir aktuell stehen, wir entscheiden wie stark sich die Erde in Zukunft erhitzt. Um jedes zehntel Grad müssen wir kämpfen, weil selbst kleine mittlere Temperaturveränderungen große regionale Auswirkungen haben können.

2. Mensch und Natur passen sich einfach an die neuen Umstände an

In der Vergangenheit hat sich die Natur immer wieder an Klimaveränderungen angepasst. Allerdings passiert die Erderhitzung aktuell so schnell, dass es der Natur nicht möglich ist, sich richtig daran anzupassen. Dies hat zur Folge, dass Pflanzen und Tiere sich nicht auf die veränderte Lebenssituation einstellen können und ihre Lebensgrundlagen schwinden . Das gleiche gilt auch für Menschen in vielen Regionen der Erde, die zunehmend von extremen Wetterereignisse wie Dürren und Überschwemmungen heimgesucht werden.

3. Wenn es wärmer ist, ist das positiv für Deutschland

Der Anstieg der globalen Temperaturen bringt auf den ersten Blick auch Vorzüge mit sich. So muss weniger geheizt werden, es gibt längere Vegetationsperioden, oder es ist attraktiv für den Tourismus an der Nord- und Ostsee. Diese Vorteile gelten jedoch allenfalls für Länder in den höheren Breiten. Schon in der Mittelmeerregion würden wärmere Temperaturen zu einer Wasserknappheit führen. Außerdem würden Pflanzen in Hitzestress geraten. Das ist eine Schutzmaßnahme, mit der sie die Spaltöffnungen ihrer Blätter verschließen. Geschieht dies, würden Wälder mehr CO2 verlieren, als sie aktuell binden. Außerdem profitieren Schädlinge von wärmeren Temperaturen. Sie können sich schneller an Veränderungen anpassen und großflächiger verbreiten. Alleine 2018 forderten Bauern drei Milliarden Euro Schadensersatz für von der Hitze zerstören Ernten.

 
Brandbekämpfung eines Flächenbrandes auf einem Acker bei Thallwitz, Sachsen.

Trockenheit, Feld- und Waldbrände in östlichen Regionen Deutschlands

Auf der Seite des Klimaatlas können verschiedenen Prognosen zu Temperatur, Niederschlag, Wind und Vegetation in den unterschiedlichen Regionen Deutschlands angeschaut werden.

4. Die Temperaturen in der Antarktis sinken, daher kann nicht von einer globalen Erwärmung gesprochen werden

Es geht um globale Durchschnittswerte, der Temperaturanstieg ist nicht gleichmäßig verteilt. Durch die Erwärmung kommt es dazu, dass bisherige Klimaregeln nicht mehr gelten und extreme Wetterereignisse sich häufen. Luft- und Wasserströmungen können sich verändern, wodurch es an manchen Orten auch kälter werden kann. In der Antarktis wurde festgestellt, dass sich dort das Meereis ausdehnt, während das Landeis dagegen an Masse verliert . Dieses kann den Meeresspiegel ansteigen lassen. Denn hierbei handelt es sich um etwa 60 Prozent des Süßwasserspeichers der Erde, welcher den Meeresspiegel um 50 Meter anschwellen lassen würde.